Unser Selbstverständnis
Unser Selbstverständnis ist der Glaube an Jesus Christus.
Wir stehen auf der Basis der Evangelischen Allianz.
Wir möchten den Menschen helfen, in der Liebe zu Gott und ihren Mitmenschen zu wachsen, in ihren Motiven, Gedanken und Taten Christus immer ähnlicher zu werden und eine reife Persönlichkeit zu entwickeln. Wir betonen dabei besonders die Bedeutung einer ungeteilten, vorbehaltlosen Herzenshingabe an Gott, in der der zum Glauben gekommene Mensch mit einem reinen Herzen und der Fülle des Geistes beschenkt wird.
Deshalb legen wir Wert auf:
die Notwendigkeit, regelmäßig Zeit mit Gott in
der Stille zu verbringen, um auf ihn zu hören
und ihn kennen zu lernen – denn Erkenntnis
Gottes ist Voraussetzung für geistliches
Wachstum
die Notwendigkeit, dass einer den anderen
höher achtet als sich selbst. Der freiwillige
Gehorsam gegenüber Seinem Willen erspart
uns eine Menge Reglementierungen im
Umgang miteinander. Jedoch ganz ohne geht
es doch nicht.
Wir sind überzeugt, dass….
…die Liebe zu unserem Herrn und zu den
Menschen die treibende Kraft unseres
Zusammenlebens auf dem Nehemiahof ist
…die Freude am Herrn unsere Stärke ist und
Begeisterung eine Wirkung unserer Gebete
und seines Segens
…Dienen die Grundhaltung eines jeden
einzelnen auf dem Hof sein sollte
…Mut, Pioniergeist und Ausdauer notwendig
sind, den Hof aufzubauen, zu gestalten und
unseren Auftrag zu erfüllen
…Beziehungen von zentraler Bedeutung
sind:
Gemeinsam gestalten, Gaben einbringen,
Kreativität entfalten, Originalität Raum
geben, Vielfalt fördern …..
…die geistliche Einheit und Einmütigkeit
wichtiger ist als Meinungsverschiedenheiten
…Probleme immer offen ausgesprochen
werden können und sollen
Wir erleben zur Zeit die Notwendigkeit der Umgestaltung der sozialen Verhältnisse. Diese gesellschaftliche Herausforderung verlangt von uns Christen eine geistige und geistliche Neuorientierung.
Dazu gehört…
…der Mut, das richtig Erkannte auch
umzusetzen
…der Mut, die eigene Verantwortung
wahrzunehmen
…der Mut, die Angst vor Wandel und
Veränderung zu überwinden
…der Mut, Freiheit zu wagen
…der Mut, sich mit denen zu solidarisieren,
denen die Kraft fehlt, für sich selber
einzustehen
Konsequenzen
Das erfordert Denken in großen Zusammenhängen. Christen müssen ihren Dienst am Nächsten (Diakonie) immer neu vor Gott und den Notlagen der Menschen verantworten. Die Wege werden sich vielmals wandeln, aber der Auftrag bleibt.
Vor 150 Jahren sagte Johann Hinrich Wichern: „Die Liebe muss in der Kirche als die helle Gottesfackel flammen, die kundmacht, dass Christus eine Gestalt in seinem Volk gewonnen hat.“ – Zeiten des Wandels, Zeiten der Krisen in Kirche und Gesellschaft sind „Stunden des Neuaufbruchs und neuer Wirksamkeit“.
In einer Zeit der Verunsicherung, der Angst vieler Menschen, dem hohen Bedürfnis nach geistiger Orientierung, nach Beratung und Seelsorge ist es unsere Aufgabe, Vertrauen zu stärken und dem Menschen ein Stück Geborgenheit zu vermitteln – hier schon auf dieser Erde. Damit schenkt Gott sein Erbarmen kraft seines Geistes besonders den Schwachen, Vernachlässigten, Ausgegrenzten und Hinfälligen. Das ist die Antwort der Christen, die auch von Nichtchristen verstanden werden kann. Sich um Bedürftige zu kümmern ist nicht soziales Handeln am Menschen, „das lieber der Staat übernehmen sollte“, sondern „Präsenz der Liebe und Freiheit Gottes im sozialen und gemeindlichen Umfeld.“ Persönliche Lebenshilfe, Begegnung und Beziehung stehen im direkten Zusammenhang und im Vordergrund. In der gemeinschaftlichen Lebensform auf dem Hof wird Vertrauen gestärkt und Begegnung mit dem Evangelium ermöglicht. Uns wird allen bewusst, dass wir auf die Liebe Gottes angewiesen sind. Wenn wir im leidenden Menschen das Bild Gottes erkennen, werden wir die Würde des Menschen erkennen und sie verteidigen.
Gottes gerechter und barmherziger Wille sollen erfüllt werden an Menschen, die Beistand und Hilfe brauchen.
Christliches soziales Engagement ist zur Anwaltschaft herausgefordert. Der Heilige Geist ist Tröster, Fürsprecher, Anwalt für Entwurzelte, Flüchtlinge, Aussiedler, Nichtsesshafte, Straffällige und Straßenkinder. – Als Christen handeln wir nicht aus eigener Vollkommenheit, sondern weil wir dazu von Gott beauftragt wurden. Wir werden darauf achten, dass Starke mit Schwachen zusammenleben können, dass wir uns zum Elend der Menschen bekennen und ihnen und Gott die Ehre geben.